HND-BW goes
university@LEARNTEC

LEARNTEC – Europas größte Veranstaltung für digitale Bildung – findet jährlich in der Messe Karlsruhe statt. Es werden Einblicke in die neuesten Trends und Innovationen im Bereich E-Learning und berufliche Weiterbildung geboten. Im Thementrack university@LEARNTEC steht die Digitalisierung an Hochschulen im Fokus. Das Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND-BW) und die Virtuelle Hochschule Bayern gestalten als Kooperationspartner das Programm.
university@LEARNTEC steht ganz im Zeichen des digitalen Lehrens, Lernens und Prüfens an Hochschulen. Als Kooperationspartner gestalten das Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND-BW) und die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) das Programm auf der Focus Stage.
2025 gab es spannende Vorträge aus Forschung, Lehrpraxis und Mediendidaktik. Thematisch ging es u.a. um Future Skills, Virtual Reality und Avatare, künstliche Intelligenz in der Lehre sowie um Open Educational Resources (OER).
university@LEARNTEC 2025
Dieser Vortrag zeigt, wie mithilfe generativer KI schnell und flexibel Grafiken für die Arbeit an Hochschulen erstellt werden können. Ob Mindmaps, Prozessabläufe oder Diagramme – generative KI unterstützt dabei, Ideen effizient umzusetzen, unabhängig davon, ob bereits eine konkrete Vorstellung besteht oder noch nach Inspiration gesucht wird. Es wird erläutert, wie textgenerierende KI-Tools genutzt werden können, um bearbeitbare und anpassbare Grafiken zu erstellen, die genau zu den Inhalten passen. Zudem werden die Vorteile dieses Ansatzes hinsichtlich Flexibilität, einfacher Anpassung und Nachhaltigkeit beleuchtet.
Wie werden Studierende optimal auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet? Der virtuelle Kurs „New Work“ der vhb setzt KI-Avatare ein, um realitätsnahe Mitarbeitergespräche zu simulieren. So haben Hunderte von Studierenden die Möglichkeit, in interaktiven Szenarien ihre Gesprächsführung zu trainieren – jederzeit und individuell. Dabei können Studierende aus drei Szenarien wählen. Didaktisch eingebunden ist diese Möglichkeit in einem online Kurs der Hochschule Kempten, der über die virtuelle Hochschule Bayern allen Studierenden Bayerns zugänglich ist.
Die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Hochschullehre stellt Bildungseinrichtungen vor neue rechtliche Herausforderungen. Das Umsetzungsvorhaben bwDigiRecht, eine landesweite Rechtsinformationsstelle für die digitale Lehre, adressiert diese Problematik.
bwDigiRecht bietet den Hochschulen Unterstützung und Orientierung in der komplexen Rechtslandschaft, indem aktuelle Informationen aufbereitet, anwendungsorientierte Handreichungen entwickelt und der Austausch zwischen verschiedenen Akteuren gefördert werden.
Der Vortrag beleuchtet die gegenwärtigen rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI an Hochschulen und erörtert die Implikationen der europäischen KI-Verordnung.
Besonders im Fokus stehen die aus der KI-Verordnung resultierenden Anforderungen an die KI-Kompetenzen von Hochschulangehörigen. Darüber hinaus werden die rechtlichen Herausforderungen, die der Einsatz von KI im Prüfungsrecht mit sich bringt, eingehend diskutiert.
Im Rahmen des Projekts InnoMA wurde an der Universität Mannheim ein Lernspiel für die Lehrveranstaltung „Grundlagen des externen Rechnungswesens“ entwickelt, die von ca. 800 Nebenfachstudierenden besucht wird. Das Lernspiel bietet der heterogenen Studierendenschaft individuelle Unterstützung und wirkt kognitiv aktivierend und motivierend. Es wird im Frühjahrs-/Sommersemester 2025 erstmals in der Lehre eingesetzt, sodass bei der Learntec nicht nur von der Entwicklung, sondern auch von ersten Erfahrungen zum Einsatz des Lernspiels in der Lehre berichtet werden kann.
Lehrvideos sind aus der Fern- und Hochschullehre nicht mehr wegzudenken und dank technischer Fortschritte stehen Lehrenden heute zahlreiche Produktionsmöglichkeiten zur Verfügung: vom klassischen Studiodreh über animierte Videos bis hin zu KI-generierten Inhalten mit künstlichen Stimmen und Avataren. Doch welche Ästhetik und Umsetzungsform treffen die Präferenzen der Studierenden und fördern ihr Engagement?
Wir haben ein identisches Lehrvideo in vier Varianten getestet: mit einem menschlichen Akteur im Studio, als animierte Version mit menschlicher oder künstlicher Stimme sowie mit einem KI-Avatar. Studierende dreier Fachrichtungen haben die wahrgenommene Lernwirksamkeit, das Interesse und die Präsentation. Die Ergebnisse geben wertvolle Hinweise, welches Format in welchem Kontext eingesetzt werden sollte.
Jupyter Notebooks sind der internationale Standard zur Nutzung von HPC- und KI-Clustern. Sie ermöglichen eine interaktive und visuelle Darstellung von Forschungsprozessen, die Studierenden eine praxisorientierte Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Methoden und Datenanalyse ermöglicht. Durch die Kombination von Code, Text und Grafiken können komplexe Konzepte verständlich vermittelt und direkt in realen Forschungsszenarien angewendet werden. Die flexible Integration von Programmiersprachen wie Python, Julia oder R fördert zudem die Entwicklung der Programmierfähigkeiten. Seit Frühjahr 2025 stellt das Projekt „bwJupyter für die Lehre“ allen Hochschulen in Baden-Württemberg einen zentralen Jupyter Hub für die Anwendung dieser wissenschaftlichen Tools in der Hochschullehre zur Verfügung.
Hintergrund und Motivation für diese Studie, waren die anhaltenden Auswirkungen der durch das SARS-CoV-2-Virus verursachten globalen Pandemie. Infolge der Pandemie waren Universitäten und andere Bildungseinrichtungen gezwungen, vollständig auf Online-Lehre und Fernunterricht umzustellen und dabei hauptsächlich Videokonferenzsoftware wie Zoom, Microsoft Teams und Google Meet zu nutzen. Aufgrund des Mangels an persönlichem Engagement und der Einschränkungen der Videokonferenztechnologie stießen die Studierenden auf Schwierigkeiten, insbesondere in Bezug auf Interaktivität, Motivation und akademische Leistung. Für dieses Phänomen hat sich der Begriff „Zoom Fatigue“ etabliert und wurde bereits in zahlreichen Studien an Universitäten thematisiert.
Um das Lernerlebnis zu verbessern und eine motivierende und aktivierende Umgebung zu schaffen, wurde in dieser Langzeitstudie, die im Wintersemester 2021/22 begann, die 2D-Desktopumgebung gather.town eingesetzt. Die ersten Ergebnisse deuteten auf eine gute Eignung dieser Avatar-basierten Lernumgebung hin. Nachfolgende Bewertungen innerhalb der Studie untermauerten die Präferenz für gather.town gegenüber Zoom, vor allem aufgrund der überlegenen Interaktivität, des umfassenden Funktionsumfangs und der motivierenden Aspekte. Nachfolgende Studien zeigten einen ausgeprägten und statistisch signifikanten Unterschied in Bezug auf erhöhte Immersion, verbessertes Lernengagement und bessere akademische Leistung beim Vergleich der 2D-Desktopumgebung mit dem Videokonferenzsystem Zoom.
In der im WS 2024/2025 durchgeführten Runde sind auch 3D Desktop-Umgebungen zum Einsatz gekommen und in Vergleich zu Videokonferenzsystemen, 2D Desktop-Umgebungen und Präsenz-veranstaltungen gesetzt. Dabei wurde insbesondere untersucht, ob die bekannten „Zoom-Fatigue“-Phänomene durch den Einsatz von avatarbasierten Umgebungen beeinflusst werden können.
Die Integration von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in die Lehre eröffnet Lehrenden und Studierenden neue Möglichkeiten zur Gestaltung des Lehr- und Lernprozesses. Im Rahmen des Beitrags werden in einem praxisorientierten und interaktiven Format mit den Teilnehmenden nicht nur die theoretischen Grundlagen zur Nutzung von KI in der Bildung vermittelt, sondern auch konkrete Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt. Basierend auf dem Konzept PAIR – „Are Your Students Ready for AI?“ der Harvard Business Publishing betrachten wir im Kontext des „Student Engagement“ den Einsatz von generativer KI in Bildungsprozessen und möchten mit Ihnen gemeinsam die folgenden Fragen angehen:
- Welche Chancen und Herausforderungen gibt es beim Einsatz von generativer KI in Hochschulen? Wie können KI-Tools die Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden verbessern und den Lernprozess individualisieren?
- Wie können KI-basierte Tools genutzt werden, um die Lernmotivation und -beteiligung von Studierenden zu erhöhen und somit das Student Engagement steigern?
- Welche Erfahrungen und Fallbeispiele gibt es bereits, z.B. KI-gesteuerten Chatbots zur Unterstützung des Lernens, KI-gestützte Prüfungsformen oder die Entwicklung kreativer Projekte mit Hilfe von KI?
Wir wollen die Teilnehmenden ermutigen, Einsatzmöglichkeiten von generativer KI in der Bildung zu entwickeln, die das Student Engagement weiter fördern und konkrete Fallbeispiele sammeln, die als Anregung für die eigene Lehre dienen können.
Im Rahmen des Forschungsprojekt praxwerk wurde an der Hochschule Anhalt untersucht, ob sich virtuelle Realität (VR) für Präsentationen als Prüfungsvorleistung an Hochschulen eignet. Im Zeitalter des digitalen Wandels verändert VR als zukunftsweisende Technologie die Lehre. Frühere Studien unterstreichen Vorteile von VR wie Ortsunabhängigkeit und erhöhte Immersion gegenüber herkömmlichen Videokonferenzen. Diese Untersuchung, die im Sommersemester 2023 begann, nutzte die Vive Focus 3 und die Anwendung Vive-Sync, um Technikakzeptanz und Angstreduktion bei Präsentationen in VR zu analysieren. Eine Fortsetzung im Sommersemester 2024 setzt den Fokus auf die zuhörenden Studierenden, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten. Diese Studien beleuchtet die potenziellen Chancen und Hemmnisse des VR-Einsatzes in der Lehre und bietet wertvolle Einblicke, wie VR als alternative Plattform für Präsentationen wertvolle Vorteile und Herausforderungen mit sich bringen kann.
Im Rahmen des Kooperationsprojekts MaDaLi² (Mannheim Data Literacy) ist an der Universität Mannheim ein E-Learning-Kurs zur Vermittlung von Datenkompetenzen für Studierende aller Fachbereiche entstanden. Aufgrund knapper zeitlicher und finanzieller Ressourcen wurde bei der Konzeption des Kurses auf Open Educational Ressources (OER) zurückgegriffen, die über gängige Plattformen zum Download und Einsatz in der universitären Lehre zur Verfügung stehen.
Im Vortrag werden die Vorteile und Herausforderungen bei der Verwendung offener Lernmaterialien thematisiert und anhand des Data-Literacy-Kurses diskutiert. Leitfragen dabei sind: Wie finde ich passende OERs? Was muss bei der Kuratierung von OERs beachtet werden? Welche lizenzrechtlichen Fragen stellen sich? Wie gelingt es, einen kohärenten Kurs mit OERs zu erstellen?
Nach 2 ½ Jahren chatGPT hat sich gezeigt, dass die Nutzung generativer KI zur Produktion von offenen Bildungsinhalten (OER und OEP) für die Hochschullehre umfangreiche Chancen und Vorteile mit sich bringt. Durch den Einsatz von KI können Lehrinhalte effizienter erstellt, personalisiert, kuratiert und angepasst werden, um den Bedürfnissen verschiedener Lernenden und Lernenden gerecht zu werden. Gerade die Schaffung von neuen und freien Bildungsmaterialien und deren stetige Aktualisierung ist mit Hilfe von generativen Werkzeugen einfacher geworden als jemals zuvor. Wir können nun mit den „Kindern“ das ersten Chatbot „ELIZA“ Unterstützung und effektive zeitsparende Automatisierungsprozesse im Hochschulkontext realisieren. Dazu gehört Produktion von Multimediamaterial, didaktische Dokumente und interaktive Lernmodule entwickeln. Dadurch können Lehrende mehr Zeit für die eigentliche didaktische Gestaltung und Betreuung der Studierenden aufwenden.
Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz von KI eine kontinuierliche Kuratierung, Aktualisierung und Verbesserung von OER. Durch die Analyse von Nutzerfeedback und Lernfortschritten können Inhalte dynamisch angepasst und optimiert werden, um den sich wandelnden Anforderungen und Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden.
Der Input beleuchtet diese Techniken und Tools, verbundene Chancen und Herausforderungen und gibt Einblicke aus der Hochschulpraxis.
Kontakt
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✉ Dr. Matthias Bandtel, Geschäftsführer HND-BW