In einer bundesweiten Studie hat die Universität Hildesheim untersucht, wie Studierende das digitale Sommer-Semester 2020 bewältigt haben und wie der veränderte Studienalltag erlebt worden ist. An der qualitativen Online-Berfragung haben sich 2.350 Studierende aus ganz Deutschland beteiligt, darunter 126 aus Baden-Württemberg.

Zu den größten Vorteilen des Online-Semesters zählen aus Perspektive der Befragten die höherer Flexibilität in der Arbeitsgestaltung (62,8 %), die Erleichterung von Mobilität (56,0 %) sowie das Kennenlernen neuer digitaler Methoden (21,2 %). Negativ wurden vor allem fehlende persönliche Kontakte (82,3 %), die Herausforderungen des eigenständigen Lernens (47,7 %) und die schlechtere Vereinbarkeit mit familiären Verpflichtungen (29,2 %) erlebt.

Die Forscher*innengruppe leitet aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen ab, um Studienbedingungen, soziale Unterstützung und Berufsvorbereitung Studierender nachhaltig zu verbessern: Die digitalen und analogen Infrastrukturen an Hochschulen müssen erweitert und (digitale) Räume für das soziale Leben geschaffen werden. Beratungsangebote müssen ausgebaut, Verwaltungsprozesse vereinfacht und transparent gestaltet werden. Es werden neue Formen finanzieller Unterstützung benötigt, auch um der Verstärkung ungleicher Studienbedingungen entgegenzuwirken. Studentische Mitbestimmung sollte weiter gefördert und Nachteilsausgleiche unbürokratisch ermöglicht werden.

Hier kann die Studie „Stu.diCo – Studieren digital in Zeiten von Corona“ heruntergeladen werden.