Die Hochschulen haben auf die Herausforderungen der letzten zwei Jahre schnell reagiert und auf verschiedenste Art und Weise ihren Studierenden Prüfungen unter Pandemiebedingungen angeboten. Nun gibt es Bestrebungen, die Vorteile der neu erprobten Prüfungen in das bestehenden Betrieb zu überführen. Dazu hat Frau Prof. Dr. jur. Escher-Weingart, nach langjähriger Leitung des Prüfungsausschusses der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim – auch unter Einbeziehung des § 32a LHG BW – einen wissenschaftlichen Beitrag herausgebracht. In Ihrem Beitrag „Die Prüfung, das unbekannte Wesen“ geht sie grundlegenden entscheidungsrelevanten Fragen nach, analysiert und strukturiert das Wesen der Prüfung.
Dabei fällt auf, dass das Prüfungsrecht zwar von großer verfassungsrechtlicher Relevanz ist, die konkrete Umsetzung – die einzelne Prüfung – aber nirgendwo definiert wird. Da aber die verfassungsrechtlichen Anforderungen an die Ausgestaltung je nach Prüfung unterschiedlich sein können und zudem durch die Pandemie „hybride“ Formen entstanden sind, ist spätestens jetzt der Moment gekommen, an dem man sich einmal mit den Grundstrukturen von Prüfungen auseinandersetzen muss, wenn man das Rechtsgebiet geordnet weiterentwickeln möchte.
Die rechtswissenschaftlichen Erkenntnisse des Beitrags beruhen auf langjährigen Beobachtungen und erlebten konkreten Fällen im Rahmen der Tätigkeit der Autorin, stellen aber nicht die offizielle Meinung der Universität Hohenheim dar. Vielmehr soll der Text zum Überlegen und konstruktiven Auseinandersetzen anregen, um so vor allem die große Menge an hybriden Prüfungsformen nach den identifizierten Paramatern des Formats, der Format, Durchführung und Art einordnen zu können.
Die ▶Publikation im Volltext kann über das Zentrale OER-Repositorium Baden-Württemberg (ZOERR) kostenlos bezogen werden.
